Isaac Chong Wai
Leaderless Flag, 2020; Leaderless Poster, 2020

Isaac Chong Wai, Leaderless, 2020–2021, Kunsthaus Hamburg 2024, Courtesy der Künstler, Zilberman und Kulturakademie Tarabya, Foto: Antje Sauer
In seinen Performances, Videoarbeiten, Installationen, Fotografien und Zeichnungen behandelt Isaac Chong Wai (*1990) Themen wie Kollektivismus und Individualismus, Geo- und Identitätspolitik sowie Migration und historische Traumata.
Isaac Chong Wai – Audioguide in Einfacher Sprache
Die Werkserie Leaderless versteht sich als künstlerisch-politische Kampagne, die auf die Dezentralisierung von Macht sowie die Entkräftung von gewaltvollem Totalitarismus abzielt. Teil der Serie sind unter anderem Plakate, die an Kampagnenwerbung erinnern und eine Fahne aus halbtransparentem Stoff, aus dem in großen Lettern das Wort "LEADERLESS" ausgeschnitten wurde. Die Poster zeigen Bilder der zur Serie gehörigen Performance Rehearsal of the Futures: Leaderless. Durch die Aneignung und Umformulierung von Gesten und Haltungen, die Politiker*innen zum Zweck der Machterzeugung nutzen, entwirft Chong ein Gesellschaftsgefüge ohne totalitäre Führung. Körperhaltung und -wahrnehmung werden reflektiert sowie gemeinsam neugestaltet. So werden Fragen nach Transnationalität und Machtgefügen aufgeworfen und ein kollektiver Diskurs um Individualismus und Gemeinsinn angeregt.