Johan Grimonprez
| every day words disappear | Michael Hardt on the politics of love, 2016

Johan Grimonprez, | every day words disappear | Michael Hardt on the politics of love, 2016, Videostill, Courtesy Galerie Anita Beckers
Johan Grimonprez' (*1962, Roeselare, BE) Arbeit bewegt sich an den Grenzen von Theorie und Praxis, Kunst und Kino, Dokumentarfilm und Fiktion, dem Anderen und dem Selbst. In seiner filmischen, installativen und kuratorischen Praxis erprobt er neue Erzählweisen im Hinblick auf eine Multiplizität von Realitäten.
Die Videoarbeit | every day words disappear | kombiniert ein Gespräch mit dem politischen Philosophen Michael Hardt mit Ausschnitten aus Jean-Luc Godards Film Alphaville. Godards dystopische Welt zeigt eine Gesellschaft, in der alle Worte, die mit der Idee von Liebe und Zuneigung zu tun haben, verboten sind, sodass die Protagonistin zum Ausdruck ihrer Gefühle neue Worte erfinden muss. Dem gegenübergestellt sind Sequenzen aus dem Interview Michael Hardt on the Politics of Love, in dem der Philosoph der Frage nachgeht, wie eine Gesellschaft aussehen könnte, die auf Liebe statt auf Angst basiert. Anhand der Montage von Godards Film und Hardts Aussagen schlägt Grimonprez eine Neuerfindung unserer Instrumente für gemeinsames politisches Handeln vor.