Ich erkläre den Frieden zum größten Kunstwerk
Wolf Vostell

Wolf Vostells (*1932, Leverkusen, DE; †1998, Berlin, DE) künstlerisches Schaffen umfasst Happenings, Videokunst, Installation, Zeichnung, Gemälde und Skulpturen. Zentrale Themen seiner Praxis sind die kritische Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen, dem kollektiven Gedächtnis und dem gesellschaftlichen Miteinander. Vostell gilt als Mitbegründer der Fluxus-Bewegung. Sein Zitat „ICH ERKLÄRE DEN FRIEDEN ZUM GRÖSSTEN KUNSTWERK!“ von 1979 wurde im Zuge der Biennale des Friedens im Kunsthaus Hamburg 1985 in Form eines Stempelabdrucks aufgegriffen. Vostell, der sich in seinem Schaffen mit dem Zustand einer von Konflikten geprägten Gesellschaft beschäftigte, gibt hier eine Antwort auf die Frage, die auch im Fokus der Biennale des Friedens stand: Was ist Frieden?
Im Rahmen der Ausstellung Politics of Love wird eine limitierte Edition von 50 Stempelrepliken hergestellt, die nach Ausstellungsbeginn in den Häusern der Kunstmeile Hamburg zu erwerben sind. Die Kunstmeile umfasst das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, die Deichtorhallen Hamburg, die Hamburger Kunsthalle, den Kunstverein in Hamburg, das Bucerius Kunst Forum und das Kunsthaus Hamburg. Die Verbreitung der Stempel ergänzt dabei eine Reihe von Aktivierungen, die ausstellungsbegleitend Bezug auf das Motiv der Grenzen überwindenden Vernetzung nimmt, welches im Zentrum von Politics of Love steht. Das Kunsthaus beruft sich dabei auf das bestehende Netzwerk der Kunstmeile Hamburg, um über die eigene Institution hinaus zu agieren. Dabei ermöglichen die Stempel als mobile Objekte eine Ausweitung dieses Netzwerkes in den Raum des Privaten: Gemeinsam mit den Besucher*innen verlassen sie den Ausstellungskontext, sodass Vostells Friedensbotschaft auf individuelle und unvorhersehbare Weise weitergetragen wird.